FESTIVAL!

FÜNF SEEN FILMFESTIVAL 2025 MIT ABSOLVENT*INNEN!


Mehrere Filme nach Drehbüchern von Drehbuchwerkstatt Absolvent:innen sind ab 9. September (bis 16. September 2025) beim 19. Fünf Seen Filmfestival 2025 zu sehen. Zwei von ihnen wurden von den Autor:innen in ihrem Jahr bei uns entwickelt: PATERNAL LEAVE von Alissa Jung und BAGGER DRAMA von Piet Baumgartner.

Ebenfalls im Programm sind die Filme KARLA nach einem Drehbuch von Yvonne Yasmin Görlach (11. DW 1999/200) und FRIEDAS FALL von Maria Brendle (DW München – Zürich 2016). Patrik Thomas und Mathias Reitz Zausinger zeigen ihren Dokumentarfilm BOALÂNDIA, der in unserem dok.art-Programm betreut wurde.In den Sektionen ODEON und TRIBUTES – EHRENGÄSTE FILME Hansjörg Weissbrich laufen zwei ältere Filme nach Drehbüchern von DW-Absolventen: 23. NICHTS IST SO WIE ES SCHEINT von Hans-Christian Schmid und ORPHEA IN LOVE von Sönke Andresen.


Tickets zu allen Filmen gibt es hier.

FÜNF SEEN FILMFESTIVAL 2025

PATERNAL LEAVE – DREI TAGE MEER


Ein bewegendes Vater-Tochter-Drama über Nähe und Distanz, über Verantwortung, Versäumnisse – und die zarte Hoffnung auf einen Neuanfang.

Die 15-jährige Leo ist in Deutschland ohne Vater aufgewachsen. Als sie von seiner Identität erfährt, macht sie sich sofort auf die Suche nach ihm. Sie findet Paolo in einer verrammelten Strandbar an der winterlichen Küste Norditaliens, mit einer kleinen Tochter und deren Mutter. Auch zu ihnen hat er sich nicht wirklich bekannt. Ihn überwältigt und überfordert das Wiedersehen. Nach Leos plötzlichem Auftauchen hat er Mühe, seine Balance zwischen ihr und seiner neuen Familie zu finden. Zunächst will Leo nur Antworten, doch schon bald sehnt sie sich nach einem Platz in Paolos Leben. Da sie weder Geld noch einen Plan hat, bleibt sie erst mal in dem kleinen Ort. Je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto mehr Gemeinsamkeiten entdecken Leo und Paolo. Doch die Realität holt die beiden unweigerlich ein. (mehr auf der Festivalseite!)


Drehbuch & Regie: Alissa Jung, DW Absolventin 2021. Alissa Jung hat mit der Entwicklung von PAERNAL LEAVE in ihrem DW-Jahr begonnen. Sie war für den Tankred-Dorst-Preis 2021 nominiert. Kamera: Carolina Steinbrecher


Donnerstag, 11.09.2025 | 17:30 Uhr | Kino Gauting
Freitag, 12.09.2025 | 19:30 Uhr | Kino Seefeld
Filmgespräch mit Regisseurin Alissa Jung bei allen Vorstellungen

Freitag, 12.09.2025 | 16:00 Uhr | Kino Gauting, Saal 4 | Eintritt frei
Alissa Jung ist bei Meet the Filmmakers: Der Debütfilm und danach? Mit Alissa Jung (PATERNAL LEAVE),  Benjamin Kramme & Jennifer Sabel (ICH STERBE. KOMMST DU?),  Sarah Miro Fischer (SCHWESTERHERZ) – im Gespräch mit Festivalleiter Matthias Helwig.

FÜNF SEEN FILMFESTIVAL 2025

BOALÂNDIA


Ein Porträt des Widerstands und seiner lebendigen Vielfalt.

In den Peripherien Brasiliens gibt es kulturellen Widerstand. Die ProtagonistInnen kämpfen mit den Mitteln der Kunst um Sichtbarkeit. Sie besetzen Städte und erheben ihre Stimme gegen Diskriminierung, Polizeigewalt, Rassismus und Homophobie. Die Arten des Protests innerhalb Brasiliens sind dabei so vielfältig wie das Land selbst: Marginalisierte Gruppen nutzen Kunst und Kultur als Ausdrucksformen, darunter Film, Musik, Poesie, Radio oder Performance Art. Sie beklagen nicht nur Zustände wie die grassierende (Polizei-)Gewalt, den Rassismus gegenüber indigenen und schwarzen Bevölkerungsgruppen, die seit 2022 abgewählte neofaschistische Regierung Jair Bolsonaro und die Feindlichkeit gegenüber Menschen aus dem LGBTQ+-Spektrum, sondern werden selbst aktiv, verbinden ihre Kunst mit politischem Protest: Hausbesetzungen und Demonstrationen gehören genauso dazu wie die Kreativität hinter ihren Auftritten und Videos. Drei Jahre lang arbeiteten und lebten die Filmemacher mit Kollektiven und AktivistInnen, begleiteten sie im Amazonas-Regenwald, bei Protesten in der Hauptstadt und in den Subkulturen der brasilianischen Metropolen. Mit ihren eigenen Filmen kämpften die ProtagonistInnen um Aufmerksamkeit. Das Filmemachen, sowohl als Erzählform als auch als Prozess des Archivierens, hat in diesem Widerstand gegen strukturelle Gewalt eine besondere politische Bedeutung. (mehr auf der Festivalseite!)


Drehbuch, Regie und Kamera: Patrik Thomas und Mathias Reitz Zausinger. Sie waren Teilnehmer bei dok.art mit dem Filmprojekt.


Mittwoch, 10.09.2025 | 18:00 Uhr | Kino Gauting mit Filmgespräch mit Regisseuren Patrik Thomas und Mathias Reitz Zausinger

Donnerstag, 11.09.2025 | 20:15 Uhr | Kino Gauting

Donnerstag, 11.09.2025 | 16:00 Uhr | Kino Gauting, Saal 4 | Eintritt frei
Mathias Reitz Zausinger & Patrik Thomas sind bei Meet the Filmmakers: Dokumentarfilm – mit Mathias Reitz Zausinger & Patrik Thomas (BOALÂNDIA), Michael Schwarz (DER TOD IST EIN ARSCHLOCH), Arjun Talwar (BRIEFE AUS DER WILCZA) – im Gespräch mit Festivalleiter Matthias Helwig.

FÜNF SEEN FILMFESTIVAL 2025

BAGGER DRAMA


Ein Film der leisen Töne über einen Einschnitt im Leben, in dem der Blick nach vorne nicht mehr möglich ist, zumindest nicht ohne eine radikale Veränderung in einem selbst.

Im Zentrum steht das Bild des Baggers. Es ist Zeichen des Aufschwungs und ebenso Instrument bei einer Attraktion, mit der die Familie viele in ihrem Heimatdorf und darüber hinaus begeistern kann. Sohn und Mutter arbeiten unter den wachsamen Augen des Vaters an der Choreografie für dieses Bagger-Ballett. Die Kommunikation der Familienmitglieder ist von Ängsten geprägt, Ängste, den Vater zu enttäuschen oder etwas auszusprechen, was sich eigentlich schon mehr als deutlich in den Gesten und Blicken zeigt.

Nach dem tödlichen Unfall von Tochter Nadine ist nichts mehr so, wie es vorher war. Während sich Vater Paul ein neues Auto kauft und nach neuen Aufträgen für die Firma sucht, sehnt sich Sohn Daniel nach einem Ausweg aus der Routine und will ein Managementstudium in den USA beginnen. Mutter Conny hat am meisten mit den Veränderungen um sie herum zu kämpfen. Sie ist alleine, traurig und sucht therapeutische Hilfe. Die Familie driftet weiter und weiter auseinander, sodass nur noch ein Versuch der Versöhnung oder ein Neustart für alle der richtige Weg zu sein scheint.

Sie trifft sich erneut zum „Bagger-Ballett”. Die Kamera nimmt kleinere Abweichungen in den Bewegungen, Aussetzer oder gar Änderungen wahr, bis am Ende niemand mehr von der Familie im Führerhaus der Baufahrzeuge sitzt und die Angestellten des Betriebs deren Steuerung übernommen haben. Der Blick soll nach vorne gehen, doch immer wieder geht er zurück in die Vergangenheit, als die Familie noch zu viert war, und ist zugleich von einer Sehnsucht geprägt, die man nicht auszusprechen wagt. (mehr auf der Festivalseite!)


Drehbuch und Regie: Piet Baumgartner, DW München-Zürich Absolvent 2015 | Kamera: Pascal Reinmann


Freitag, 12.09.2025 | 17:30 Uhr | Kino Gauting
Freitag, 12.09.2025 | 20:00 Uhr | Kino Wessling
Samstag, 13.09.2025 | 17:30 Uhr | Kino Starnberg
Filmgespräch mit Regisseur Piet Baumgartner und Schauspielerin Julia Reichert bei allen Vorstellungen

FÜNF SEEN FILMFESTIVAL 2025

FRIEDAS FALL


St. Gallen im Jahr 1904: Frieda ist arm, alleinstehend, Mutter – und ein Opfer von Gewalt. Der Vater ihres Kindes ist zugleich ihr Vergewaltiger, aber das Gericht interessiert sich nicht für seine Tat. Ihre Familie weiß von der Vergewaltigung, lässt sie aber im Stich. Der Staat schützt sie nicht, die Gesellschaft verurteilt sie. Keine finanziellen Mittel, keine Perspektive – die Spirale der Verzweiflung zieht immer weiter an. Als Frieda keinen Ausweg mehr sieht und es schließlich zur schrecklichen Tat kommt, ihr eigenes Kind zu töten, wird sie sofort als Mörderin abgestempelt. Ihre Geschichte wird nicht gehört, ihre Gründe spielen keine Rolle. Ein männliches Gericht spricht über ihr Leben, über ihren Körper, über ihre Schuld. Das Rechtssystem von 1904 schützt keine Vergewaltigungsopfer, keine unverheirateten Mütter, keine Frauen ohne finanzielle Absicherung. Das Urteil soll ohne Milderung gefällt werden, da Frauen in dieser Zeit nicht über ihr eigenes Leben bestimmen dürfen. Für den gesetzestreuen und rationalen Staatsanwalt Walter Gmür ist der Fall daher schnell klar und Frieda gehört hingerichtet. Erst als der Rechtsanwalt Arnold Janggen sich Friedas Fall annimmt, keimt so etwas wie Hoffnung auf. Er setzt sich mit voller Kraft für seine Klientin ein und interessiert sich für die Hintergründe der Tat. Erna Gmür, die Frau des Staatsanwalts, zeigt ebenfalls Empathie für Frieda und versucht, sie zu überzeugen, sich zu wehren und die wahren Gründe für ihre Tat preiszugeben. Ihr Mann jedoch denkt mehr an die eigene Karriere als an das Schicksal der Näherin. Der Fall von Frieda Keller hat die Entwicklung des Strafrechtssystems in der Schweiz maßgeblich beeinflusst. (mehr auf der Festivalseite!)


Regie: Maria Brendle | Drehbuch: Michèle Minelli, Robert Buchschwenter, Maria Brendle | Kamera: Hans Syz


Dienstag, 09.09.2025 19:30 Kino Seefeld | Filmgespräch mit Regisseurin Maria Brendle

Mittwoch, 10.09.2025 17:30 Kino Gauting | Filmgespräch mit Regisseurin Maria Brendle

FÜNF SEEN FILMFESTIVAL 2025

KARLA


Ein kraftvoller Film über Zivilcourage, Selbstermächtigung – und das Recht, gehört zu werden.

Bayern, 1962. In der ersten Szene könnte man noch an einen netten Familienausflug denken: Vater, Mutter, drei Kinder sitzen im Auto, im Radio läuft fröhlicher 60er-Jahre-Swing. Das sieht nach einer heilen Welt aus. Doch beim Toilettenstopp im Grünen läuft die 12-jährige Karla davon. Sie rennt über Wiesen und Felder, schlägt sich durch zum nächsten Polizeirevier und erstattet Anzeige – gegen ihren Vater. Zu den Hintergründen will sie den Beamten allerdings nichts sagen. Karla besteht darauf, mit einem Richter zu sprechen. Dieser hört sich die ungeheuerliche Geschichte an: Ihr Vater soll sie missbraucht haben und jetzt für seine Taten einstehen. Richter Lamy versucht mit Karla in vielen Gesprächen herauszufinden, was geschehen ist. Doch dem Kind fehlen oft die richtigen Worte, um sich auszudrücken. Das hält sie aber nicht davon ab, aussagen zu wollen und ihr Schicksal zu teilen.Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt das deutsche Drama von einem Mädchen, das 1962 den eigenen Vater vor Gericht zerrte und beschuldigte, sie missbraucht zu haben, wieder und wieder, viele Jahre lang. Der Fall selbst sorgte damals nur für wenig Aufmerksamkeit. Das Besondere an dieser Geschichte ist dabei nicht, dass es zu dem sexuellen Übergriff gekommen ist. Solche Verbrechen sind häufiger, als man denkt, die Weltgesund- heitsorganisation geht davon aus, dass bis zu eine Million Kinder und Jugendliche in Deutschland bereits sexuelle Gewalt durch Erwachsene erfahren mussten oder erfahren. Ungewöhnlich ist jedoch der Schritt, von sich aus Strafanzeige zu erstatten – von einer Zwölfjährigen im Jahr 1962. (mehr auf der Festivalseite!)


Drehbuch: Yvonne Görlach, DW Absolventin 2000 | Regie: Christina Tournatzẽs | Kamera: Florian Emmerich


Samstag, 13.09.2025 | 20:15 Uhr | Kino Gauting

Sonntag, 14.09.2025 | 17:00 Uhr | Schlossberghalle Starnberg

Montag, 15.09.2025 | 20:00 Uhr | Kino Wessling

FÜNF SEEN FILMFESTIVAL 2025

23. NICHTS IST SO WIE ES SCHEINT


In der Bundesrepublik der 1980er Jahre – zur Zeit der Friedensbewegung, der Anti-Atomkraft-Demonstrationen und der Endphase des Kalten Krieges – empfindet der 19-jährige Karl Koch die Welt um sich herum als falsch und bedrohlich. Inspiriert von der Romanfigur Hagbard Celine aus Robert Sheas und Robert Anton Wilsons Illuminatus!-Trilogie, macht er sich von Hannover aus auf die Suche nach den Hintergründen politischer und wirtschaftlicher Macht und entdeckt Zeichen (wie die Zahl 23), die ihn an eine weltweite Verschwörung glauben lassen. (FSFF-Homepage)„Besonders aus heutiger Sicht erscheint 23 aktueller denn je. Mit der Freiheit des Internets, wie es sich in den 1980er Jahren noch darstellte, wird schnell gebrochen, als auf einmal alle Sicherheiten und Wahrheiten zur Debatte stehen. Die Figur des Karl Koch wirkt wie ein Wiedergänger oder eine Blaupause heutiger Whistleblower, die, getrieben von der Vision von Freiheit und Transparenz, Aufklärung betreiben wollen und letztlich selbst vom System gejagt werden. Hinter der Verschwörungstheorie und der Fiktionalität des Romans steckt eine Wahrheit, die es zu erfassen gilt, so macht uns der Film immer wieder bewusst, was der Geschichte eine Explosivität gibt. (mehr auf der Festivalseite!)


Drehbuch Michael Gutmann, Hans-Christian Schmid, DW Absolvent 1992


Donnerstag, 11.09.2025 | 17.00 Uhr | Kino Starnberg

FÜNF SEEN FILMFESTIVAL 2025

ORPHEA IN LOVE


Ein mitreißender Tanzfilm voller Leidenschaft und kultureller Spannung: Malhar, ein Rikschafahrer, entdeckt den argentinischen Tango und gerät zwischen die Welten seiner konservativen Herkunft und der urbanen Tanz-Elite. Während er die Freiheit und Freude am Tanz erlebt, wächst der Widerstand seiner Gemeinschaft gegen seinen unkonventionellen Weg. Gemeinsam mit seiner Schwester begibt er sich auf eine Reise durch das sich wandelnde Indien, in der es um mehr geht als nur Tanz – um Selbstfindung, Mut und den Mut, dem eigenen Herzen zu folgen. (mehr auf der Festivalseite!)


Drehbuch: Axel Ranisch, Sönke Andresen, Dennis Pauls| Regie: Axel Ranisch | Kamera: Dennis Pauls


Donnerstag, 11.09.2025 | 20:00 Uhr | Kino Wessling

Freitag, 13.09.2025 | 11:00 Uhr | Kino Starnberg

Drehbuchwerkstatt München
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