präsentiert 2023

sechs Autor*innen / sechs Serien / eine Challenge:

Entwickelt eine Serie im Austausch mit der Zielgruppe!

Zu jedem Serienstoff gibt es außerdem eine Serienbibel. Bei Interesse wenden Sie sich direkt an die Autor*innen oder an uns unter webfirst_lab@web.de.

CHARLIES RETTUNGSPLAN

Mystery-Serie von Jessica Hölzl | 6 x 30 Minuten


Nachdem sie zu Unsichtbarkeit verflucht wurde, muss eine Problem-Jugendliche einen Weg finden, Kontakt zur Welt aufzunehmen, um den Mord an ihrer ehemaligen besten Freundin zu verhindern, bevor sie selbst für immer verschwindet.

CHARLIE (17) ist süchtig nach Stress. Als absolute Assi-Rotzgöre ist sie das gefürchtete Problemkind der Familie, eigentlich der ganzen Stadt. Hauptsache Aufmerksamkeit. Neben ihrem besten Freund und heimlichen Crush ELIA (18) hat nur noch ihre TANTE SELMA (35) ein Herz für sie übrig. Sie nimmt sie immer mit offenen Armen auf, wenn sie wieder zuhause rausfliegt.

Aber auch diese Beziehung macht Charlie kaputt. Was prompt dazu führt, dass ihre enttäuschte Tante sie an ihrem Geburtstag mit einem Fluch belegt: Charlie wird unsichtbar. Und findet es geil. Solange bis sie in ihrer alten Schule sieht, wie ihr DIREKTOR (49) eine Schülerin tötet. Wie kann sie der Welt das Verbrechen mitteilen?

Verzweifelt versucht sie auf sich aufmerksam zu machen, bis sie herausfindet, dass ausgerechnet ihre verhasste ehemalige beste Freundin JULE (18) die Einzige ist, mit der sie kommunizieren kann. Die beiden müssen zusammenarbeiten, um den Mörder ans Messer zu liefern. Aber Charlie hasst sie zu sehr, verfällt in alte Muster und will lieber in Ruhe unsichtbar sein. Nicht mal Elia schafft es, die beiden zu überzeugen, zu kooperieren.

Während ihre Tante mit ihren Hilfsversuchen böse Mächte auf den Plan ruft, die Jagd auf Charlie machen, gerät Jule in den Fokus des Mörders. Die Zeit rennt: der Fluch hat körperliche Auswirkungen auf Charlie und droht, sie für immer verschwinden zu lassen. Und nur sie kann Jule retten.

Wird Charlie den Mord an Jule verhindern können? Und wie schafft sie es, nicht mehr unsichtbar zu sein?

JESSICA HÖLZL

Jessica Hölzl ist in Armut in einem oberbayerischen Luftkurort aufgewachsen und hat als Erste aus der Familie Abitur gemacht. Sie liebte schon immer Fernsehen, egal ob ARD oder RTL2. Das ebnete ihr den Weg in die Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, die sie mittlerweile mit einem Masterabschluss in Drehbuch und Dramaturgie abgeschlossen hat.

In ihrem Schreiben interessiert sie sich für rechercheintensive Stoffe, Literaturadaptionen, Genre und gesellschaftsrelevante Themen. Ihre Lieblingsserien sind „Buffy – Im Bann der Dämonen“, „Die Simpsons“ und „Heartstopper“. Sie wünscht sich eine Welt und Medienbranche, die über ihren eigenen, exklusiven Tellerrand hinausblickt. Und einen größeren Fernseher.

NIEMALSLAND

NIEMALSLAND Ist eine Near-Future-Crime-Thriller Serie von Lara Sperber | Serienkonzept für 6 Folgen à 50 Minuten


Ein sorgenfreies Deutschland in 50 Jahren. Die Utopie ist real – dank der Wetterkontroll- Station. Mit dem Mord an einem Politiker ergibt sich für die aufstrebende Mia die Chance, das politische Parkett zu betreten. Als sich jedoch herausstellt, dass ihr Ex- Liebhaber und Aktivist Bobby diesen politischen Anschlag verübt haben soll, wird ihr die eigene Vergangenheit zum Verhängnis. Für die beiden beginnt eine Flucht durch die gesamte Nation, in der die Fassade der Utopie langsam zu bröckeln beginnt.

Deutschland in 50 Jahren. Vor einem kargen Plattenbau zeichnet sich das erste, violette Licht des Tages ab. Gebeugt sitzt eine in Decken gewickelte Frau an einem Panorama- Fenster, das kein Panorama bietet, sondern nur den Blick auf einen Zaun, hinter dem sich die Dürre erstreckt. Schwer zu erkennen, ob sie alt oder jung ist, deutet ihre Haltung auf ersteres, doch ihr Gesicht ist das einer jungen Frau, die keine Zeit mehr hatte, erwachsen zu werden. Ein Mann reicht ihr einen Löffel mit Medizin. Es muss ihr Vater sein. „Ich hab‘ ihn gehört“ flüstert sie. Angst steht in seinem Gesicht. „Was hörst du?“, fragt er ängstlich. „Den Regen“, flüstert sie. Zum ersten Mal seit langer Zeit schaut sie auf, als würde sie ihn wirklich wahrnehmen. Sie lächelt, er weint, denn wer den Regen hört, wird sterben. Wir entfernen uns aus dem Zimmer, ein Radio ertönt. „Guten Morgen, Deutschland. Deine Temperatur für heute liegt bei angenehmen 22 Grad und 18 Liter Wasser pro Kopf. Gelobt sei die Wetterkontrolle.“

In der Hauptstadt lässt Hannah Brandt ihren Blick aus dem Fenster des Bundeskanzleramts schweifen. Statt einer abstrakten Skulptur, die sowieso niemand versteht, thront dort nun eine der zig tausend Weather Control Stations, die das ganze Land säumen. Maschinen, die das Wetter beeinflussen, indem sie die Wolken mit Silberiodid impfen. Es regnet nicht mehr, das Wasser wird reguliert und die Städte florieren.

Während die ehemaligen EU-Verbündeten nicht an den technischen Fortschritt geglaubt haben, hielt sie daran fest. „Harte Arbeit“ – das ist und bleibt ihr Motto – und jetzt sieh an, wem es besser geht. Apropos Arbeit, heute haben sie schon wieder einen Jemand zum Niemand gemacht.

Als an einem Feiertag der Neuen Republik der Politiker Karl Steinert aus den Reihen der Fraktion um Hannah Brandt ermordet wird, ergibt sich für die aufstrebende Mia Wójcik die Chance, ganz nach oben zu kommen. Angetrieben vom Tod ihrer Schwester, hofft sie ein Umsiedlungsprogramm für die Menschen an den Grenzregionen voranzubringen, die vermehrt an der sogenannten Dürrekrankheit sterben. Sie übernimmt seinen Posten und ist dabei fast genauso jung wie ihr großes Vorbild, Hannah Brandt, als sie in die Fraktion eintrat. Bemüht, sich als Tochter der Unterschicht an die Elite des Landes anzupassen, wird das politische Parkett schnell zum Glatteis. Sie stößt auf Unstimmigkeiten in den Vermessungsdaten. So als wäre Deutschland auf der Karte verrutscht. Als dann auch noch herauskommt, dass ihre Jugend-Liebe, Bobby, einen politischen Anschlag auf Karl Steinert verübt haben soll, schleicht sich ihre mühsam verdrängte Vergangenheit als politische Aktivistin ein. Bobby wird zum Niemand erklärt und kommt auf unabsehbare Zeit in ein Gefängnis an der Nordsee. Er bittet Mia um Hilfe und beteuert unschuldig zu sein. Sie lehnt ab, aus Angst vor folgenschweren Konsequenzen und der Konfrontation damit, dass der Mann, der ihr einst alles bedeutete nun ein Niemand ist. Schnell wird das Geflecht um sie jedoch immer verdächtiger, und die Erzählung der utopischen Nation immer unglaubwürdiger. Als dann auch noch Bobby behauptet, den Beweis seiner Unschuld gefunden zu haben, beginnt für Mia eine gefährliche Suche nach der Wahrheit, für die sie bereit ist, alles zu geben, auch wenn es bedeutetet, eine Leiche auszugraben und mit Bobby durch das halbe Land zu flüchten.

LARA SPERBER

Lara Sperber wurde 1997 als zweites von drei Kindern in der Nähe von Frankfurt am Main in eine amerikanisch-deutsche Familie hineingeboren. Als Tochter einer Opernregisseurin und eines Künstlers lernte sie die kreativ-Industrie schon früh als Zuhause kennen und arbeitete nach ihrem Abitur als Songwriterin für ein schwedisches Label. 2017 begann sie ihr Studium der Film & Medienproduktion an der Hochschule Rhein-Main und machte ihre Regie-Anfänge mit Dokumentationen und Werbefilmen. Ihr Studium schloss sie mit dem Kurzfilm GRENZWERT ab. Mit der Aufnahme an der französischen Filmhochschule ENSAV in Toulouse schrieb und inszenierte sie ihren zweiten Kurzfilm, “AVA – quand tu me quittes” und studierte bis Mitte 2020 Drehbuch & Regie. Im gleichen Jahr absolvierte sie eine Regie Hospitanz beim Hamburger Tatort und begleitete danach weitere Filmproduktionen als Regieassistentin. Seit 2021 produziert, schreibt und inszeniert sie Werbe- und Kurzfilme. Als Einzelstückautorin der 34. Drehbuch-Werkstatt München vollendete sie 2023 ihr Langspielfilm-Drehbuch “Gottlos” und wurde damit für den Tankred Dorst Preis nominiert. Sie lebt und arbeitet in Frankfurt am Main und Berlin.

RIESENBERG

Coming of Age Comedy-Serie von Martin Kindervater | 6 x 30 Minuten


Ein Schulabbrecher und notorischer Kiffer muss eine Ausbildung zum Altenpfleger annehmen. In einem Seniorenheim in der ostdeutschen Provinz trifft er auf Pflegenotstand, seine erste große Liebe und deutsch-deutsche Abgründe.

ERIC ist 19, hat sein Abi nicht geschafft und ist erst seit kurzem clean. Eine „Unachtsamkeit“ führt zum Totalschaden am SUV seines Stiefvaters und für Eric zu einem riesigen Berg Schulden. Sein Onkel SVEN ist bereit, diese zu übernehmen. Einzige Bedingung: Eric muss bei ihm eine Ausbildung zum Pfleger im „Riesenberg“ absolvieren – einem Seniorenheim in der ostdeutschen Provinz. Widerwillig nimmt Eric das Angebot an. Der Alltag in der Pflege ist mühsam und unfreiwillig komisch, das Leben in der Kleinstadt wenig verheißungsvoll. Und er ist genervt von seinem Kollegen ADIL, der alles besser weiß und ihn regelmäßig anbaggert.

Er möchte kündigen, wenn da nicht der lustige HERR SAUER und dessen bezaubernde Urenkelin LISA wären. Eric lernt nach und nach die Vorteile seines neuen Lebens zu schätzen.

Das ändert sich als Adil behauptet, dass Onkel Sven in dunkle Geschäfte mit rechten Netzwerken verwickelt sei. Als Eric dann noch mit Lisa in einen Streit über Herrn Sauers Vergangenheit als DDR-Grenzschützer gerät, möchte er überfordert hinschmeißen. Er bedient sich am Medikamentenschrank und konfrontiert Sven mit Adils Vorwürfen. Eine ungleiche Prügelei später erfährt er die ganze Wahrheit: Svens Kontakte ins rechte Milieu sind nicht freiwillig. Er ist Opfer von Schutzgelderpressungen durch die „Aryan Door Ringers“, angeführt vom lokalen Möchtegern-Gangster TOBI SCHLECK.

Eric, Adil und Lisa schmieden einen riskanten Plan, wie sie Sven aus der Abhängigkeit von Tobis Bande befreien können und erhalten Unterstützung von den Senior*innen des „Riesenbergs“.

Da bekommen sie Besuch vom Verfassungsschutz — es ist Erics biologischer Vater Uwe!

Eric erlebt seine eigene deutsch-deutsche Coming-of-Age-Geschichte in 6 nicht ganz ernst gemeinten Folgen.

MARTIN KINDERVATER

Martin Kindervater, geboren 1984 in Erfurt, ist Theaterregisseur und Autor. Nach seinem Studium in München, Köln und Tokio sowie Regieassistenzen am Theater Oberhausen und am Residenztheater München inszenierte er an verschiedenen Häusern, u.a. in Wuppertal, Karlsruhe, Freiburg und München. 2018 und 2023 wurden seine Inszenierungen „Woyzeck“ und „Der Trafikant“ zu den Bayerischen bzw. zu den Baden- Württembergischen Theatertagen eingeladen.

Das gemeinsam mit Jan Krämer entwickelte tragikomische Serienkonzept „tot&lecker“ erhielt 2021 die Entwicklungsförderung der Film- und Medienstiftung NRW.

Seit 2022 ist Martin Kindervater Absolvent der HFF-Drehbuchwerkstatt. Die im Writers’ Room entwickelte Serie „ERLE“ wurde für den Tankred-Dorst-Preis nominiert.

Schienenersatzverkehr

TRAUERARBEIT AUF VIER RÄDERN | Eine schwarzhumorige Buddy-Dramedy von Johannes Huth | 8 x 25 Minuten


Nach dem Tod ihres Mannes sucht BEA (58) Trost und Ablenkung in ihrer Arbeit bei der DB Sicherheit. Dort konfrontiert sie ihr neuer, überambitionierter Kollege ISSA (20) mit dem, was sie gerade am meisten verachtet: das Leben. Bea muss lernen, ihre Trauer zu akzeptieren, um ihren suizidalen Gedanken zu widerstehen und die Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr zu gewährleisten.

Am liebsten würde Bea sich vor die nächste S-Bahn stürzen. Ohne ihren Ehemann und Kollegen HELGE (61†) erscheint ihr alles sinnlos. Aber Aufgeben ist keine Option. Das hat sich das Paar zu Lebzeiten versprochen. Also stürzt sich Bea stattdessen in die Arbeit…

…und bekommt gleich die nächste Hiobsbotschaft: Sie wird in den öden Schienenersatzverkehr versetzt und muss den Azubi Issa einarbeiten. Der ist nur viel zu nett und riecht immer ein bisschen zu stark nach Knoblauch, findet Bea. Auch Issa kann mit der einsilbigen Grantlerin nichts anfangen. Typische Alman Anette: Frisst Mettbrötchen und geht zum Lachen in den Keller.

An Beas Hochzeitstag gerät jedoch alles außer Kontrolle: Ein penetrant knutschendes Paar stört Bea bei der Arbeit, sie erhält ein Geschenk ihres verstorbenen Mannes, und dann erfährt sie auch noch, dass Issas Mutter gar nicht tot ist, sondern „nur“ im Sterben liegt.

Während ihrer Nachtschicht steht sie auf einer Brücke, bereit, ihre Einsamkeit zu beenden. Wird Issa sie davon abhalten können, in den Tod zu springen?

“SCHIENENERSATZVERKEHR” erzählt die Geschichte einer unerwarteten Freundschaft im Mikrokosmos Bus und setzt sich humorvoll mit Trauer auseinander: Wie individuell ist Trauer? Kann man je damit abschließen? Und was verrät Trauern über uns und unser gesellschaftliches Miteinander?

Das wird ehrlich, rasant, hitzig, komisch, traurig und berührend.

JOHANNES HUTH

Johannes Huth wurde in Koblenz geboren. Seine Ausbildung zum Schauspieler absolvierte er in Wien. Arbeiten im Sprech- sowie Musiktheater führten ihn an unterschiedliche Spielstätten und Häuser wie das Theater Dortmund, Stadttheater Klagenfurt oder die Oper Graz. Abseits der Bühne sah man ihn u.a. in der Miniserie TINA MOBIL sowie in der Telenovela STURM DER LIEBE. Seit 2014 entwickelt und produziert er Stoffe im Kollektiv „die ausbeuter“ in Berlin. Unter seiner Verantwortung als Autor, Regisseur und Produzent entstanden diverse unabhängige Filmproduktionen. Sein letzter Film GROSSMACHEN wurde auf zahlreichen Festivals ausgewertet und gewann bei den 36. Videofilmtagen in Mainz.

SHARED SUGAR

Der hotteste Co-Working Space Berlins | Eine Ensemble Dramedy Serie von Maria Neheimer | 10 x 30 min


SHARED SUGAR erzählt die aufregende Geschichte einer Gruppe diverser Sexarbeiter:innen und ihren Versuch ein feministisches Wohnungsbordell gegen das Gesetz und gesellschaftliche Stigmata auf die Beine zu stellen.

LANA (26) erbt eine großzügige Altbauwohnung und träumt davon als Journalistin und Podcasterin durchzustarten und ihren Job als Escort an den Nagel zu hängen. Ihr Ziel ist es, ihren linken Politik-Podcast BITCHES GO LEFT zu etablieren. Obwohl Sexarbeit ihr nie etwas ausgemacht hat, glaubt sie, nicht gleichzeitig eine ernstzunehmende Journalistin und Sexarbeiterin sein zu können. Sie hat die gesellschaftliche Stigmatisierung des Berufs internalisiert.

Ihre beste Freundin CAT (28), eine feministische Sexarbeiterin aus vollkommener Überzeugung, taucht auf, auf der Flucht vor einem Stalker. Sie schlägt vor, Lanas neue Wohnung als Safe Space für Sexarbeitende zu nutzen und ein feministisches Wohnungsbordell zu gründen. Obwohl Lana sich bewusst ist, dass es illegal ist, fällt es ihr schwer, klare Grenzen zu setzen. Sie lässt es zu. Die Wohnung wird zum Zufluchtsort für Sexarbeiter:innen, die vorher unter prekären Bedingungen arbeiten mussten, darunter die erfahrene Dominatrix CHANG (41), ihre Azubine, die naive LAURA (20), die kämpferische Polin ANNA (37), das quirlige Cam-Girl KIM (29) und JUSTIN (17), Lanas kleiner Bruder, der von Zuhause abgehauen ist und im Bordell als Security anfängt. Gemeinsam versuchen sie, die Wohnung in einen Ort ohne Hierarchien zu verwandeln, wobei so manche Konflikte über Regeln und Verantwortlichkeiten entstehen.

Während Lana ungewollt die Führung des Ladens übernimmt und dabei den regelmäßigen Austausch mit ihren Kolleg:innen und den Kund:innen immer mehr zu schätzen lernt, spielt sich Cat als moralische Anführerin auf. Wobei sie ein Geheimnis hütet: Sie führt eine romantische Beziehung mit einem ehemaligen Kunden, dem sexueller Missbrauch vorgeworfen wird. Radikale Feministinnen, sogenannte SWERFs (sexwork exclusionary radical feminists) protestieren deswegen vor Lanas Haus und schließen sich mit Nachbarschaftsallianzen zusammen. Die Spannungen innerhalb und außerhalb der Wohnung eskalieren und führen schließlich zur Räumung durch das Ordnungsamt.

Lana übernimmt schlussendlich die Verantwortung und kämpft für die Legalisierung des Bordells. Sie stellt sich so der gesellschaftlichen Whorephobia, die auch sie verinnerlicht hatte. Trotz aller Meinungsverschiedenheiten kämpfen alle gemeinsam für die Wiedereröffnung. Dabei lernen sie, Grenzen zu ziehen, sich für ihre Rechte einzusetzen und einen Ort der Solidarität und Freundschaft zu schaffen.

SHARED SUGAR stellt sich die drängende Frage, wie wir in einer Gesellschaft, die von Ausbeutung und Konkurrenz geprägt ist, solidarische Gemeinschaften aufbauen können. Und ob es dabei möglich ist, über unsere internalisierten Vorurteile, Meinungsverschiedenheiten und Egos hinwegzukommen.

Der Vibe von SHARED SUGAR wird rasant, dramatisch, humorvoll, ästhetisch und aufs Maul.

MARIA NEHEIMER

Maria Neheimer ist Regisseurin und Drehbuchautorin. Nach ihrem Bachelor of Arts in Screen Based Media, absolvierte sie ihren Master in Regie an der Hamburg Media School. Ihre Kurzfilme wurden national und international aufgeführt, u.a feierte ihr BA Abschlussfilm VITCHES Premiere auf dem Max-Ophüls-Preis 2016, und ihr MA Abschlussfilm DUNKLE HERZEN gewann u.a Best International Short auf dem Image+Nation Festival LGBT-QUEER und Beste Regie auf dem Little-Wing-Filmfestival. Zurzeit entwickelt sie mehrere Serienkonzepte und erarbeitet ihr Spielfilmdebüt im Mentoring-Programm INTO THE WILD. Jüngst drehte sie für die RTL+ Serie DER KÖNIG VON PALMA.

SILVER FOXES

Spythriller von Jan Hoffmann | 6 x 45 Minuten


Als die zielstrebige BND-Agentin Anna den Auftrag bekommt, ihren eigenen Vater der pro-russischen Spionage zu überführen, findet sie sich in einem Minenfeld aus Desinformation, Propaganda und Verrat wieder, wo jeder Fehltritt das Ende ihrer Karriere oder die Gefährdung der nationalen Sicherheit bedeutet.

ANNAs Kindheit ist geprägt von Zurückweisung und emotionaler Kälte. Ihr Vater SVEN, wortkarg, mysteriös, häufig abwesend, stellt sie konstant auf die Probe – emotional und intellektuell. Die Spiele ihrer Kindheit sind kein harmloser Zeitvertreib, sondern Svens kryptische Lektionen einer paranoiden Weltanschauung. „Vertraue niemanden, nicht mal mir“, pflegt er zu sagen. Anna kann sich das Verhalten ihres Vaters nur so erklären: Er muss für den Geheimdienst arbeiten. Beweisen kann sie das nicht.

Als Anna alt genug ist, bricht sie den Kontakt zu ihrem Vater ab. Ihren Hunger nach Anerkennung versucht sie mit akademischen Erfolgen zu stillen, bis der BND auf sie aufmerksam wird. Und Anna versteht: die Wunden ihrer Kindheit machen sie zu einer perfekten Agentin, die jede manipulative Taktik erkennt und niemandem vertraut. Schnell steigt sie auf und wird nach der Ausbildung in den operativen Dienst versetzt. Doch Anna weiß nicht, dass ihre Vergangenheit sie schon bald einholen wird.

Ein toter Agent in München und ein versuchter Hack auf die Systeme des BND alarmieren HELGA, die Leiterin der Abteilung „Eigensicherheit“. Einziger Hinweis: Der Tote stand entgegen aller Vorschriften mit einem hochdekorierten Ex-Agenten in Kontakt. Sven.

Anna wird nach München zitiert, wo ihr Helga nicht nur eröffnet, dass ihr Vater tatsächlich für den BND gearbeitet hat, sondern dass er unter Verdacht steht, der Kopf der SILBERFÜCHSE zu sein – ein Netzwerk ausgedienter Spione, das eine Desinformationskampagne gegen die Demokratie führt und wohl von Russland finanziert wird. Helga stellt Anna vor die Wahl: Sie muss dem BND ihre Loyalität beweisen, indem sie gegen den eigenen Vater ermittelt. Die Alternative: eine unehrenhafte Entlassung.

Erschüttert akzeptiert Anna, den Kontakt nach Jahren der Funkstille wiederherzustellen. Aber wie soll sie einen Mann manipulieren, der wie kein anderer ihre Schwächen kennt?
Während Anna das enigmatische Leben ihres Vaters durchleuchtet, muss sie sich vor seinen psychologischen Fallen in Acht nehmen. Jede Begegnung mit ihrem Vater gleicht einem Schachspiel, jeder Zug ein potentieller Verrat. Gleichzeitig wächst in ihr der beunruhigende Verdacht, dass nicht Sven, sondern Helga die wahre Drahtzieherin der Verschwörung sein könnte – möglicherweise eine Agentin des russischen Geheimdienstes, die Sven als Sündenbock benutzen will. Anna muss sich fragen, ob die Manipulationen ihres Vaters tatsächlich nur von seiner Schuld ablenken sollen – oder ob hinter all seinen Spielchen am Ende doch ein verfassungstreuer Staatsdiener und wohlwollender Vater steckt.

SILVER FOXES ist ein psychologischer Agententhriller über Lüge und Wahrheit vor dem Hintergrund des Desinformationskrieges gegen die westlichen Demokratien, dessen Auswirkungen schon heute bis tief hinein ins Private spürbar sind – Freundschaften belasten und Familien entzweien.

JAN HOFFMANN

Jan Hoffmann wurde 1988 in Filderstadt geboren und lebt nach Stationen in Berlin und Leipzig in München. Er studierte Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Seine Texte erschienen in Zeitschriften und Online-Medien. Er ist ausgebildeter Lektor mit Stationen bei Suhrkamp und dtv. Von 2021-2022 absolvierte er die 33. Drehbuchwerkstatt der HFF München. Dort schrieb er das Pilot-Buch zur YA-Dramaserie BRO. Buch und Serienkonzept wurden von der Goldkind Filmproduktion optioniert. Seit 2022 wird er von Isabel Schickinger vertreten. Weitere Serienprojekte sind in Entwicklung.

Schön, dass Sie sich unser Scrolly bis zu Ende angesehen haben!

AGILES Arbeiten bedeutet feedback wie Zuschauerbefragungen, Expertise aus der Branche und anderer Kreativer schon möglichst früh während der Schaffensphase einzubeziehen. Diese Methode basiert auf Vertrauen, Neugier und Transparenz – das audience:first storytelling lab will einen Raum schaffen, in dem das möglich ist. Sechs der Teilnehmer:innen bringen als Creator:innen einen eigenen Stoff mit und treffen im Lab auf sechs Contributor:innen, mit denen sie gemeinsam an Fragestellungen arbeiten, sich in kurzen Abständen Feedback geben und vor allem: ihre Zielgruppe kennen lernen. Gemeinsam befragen sie potentielle Zuschauer nach ihren Bedürfnissen, Vorlieben und nach ihrem Umgang mit den Medien. Für wen erzählen wir diese Geschichte? Welche Fragen beschäftigen unsere Zielgruppen und nach welchen Geschichten sehnen sich diese?

Wir bedanken uns bei den Contributor:innen Tobias Öller, Nele Hecht, Teresa Hoerl, Katharina Schwarz und Anna Werner für ihren kreativen Input!

In das Lab kommen außerdem hochkarätige Gäste aus der Film-und Fernsehbranche und geben den Teilnehmer*innen Input. Vielen Dank an unsere diesjährigen Gäste: Laura Bull (Geschäftsführerin von Readymade Films), Jakob Zimmermann (ZDF-Redakteur „Das kleine Fernsehspiel“), Anne Mai (BR Medienforschung), Marlene Melchior (Autorin von u.a. LOVING HER) und Benjamin Harris (NETFLIX), der die Masterclass gehalten hat.


Herzliche Grüße! Ihre audience:first Projektleitung, Matthias Leitner, Bayerischer Rundfunk & Julia Zantl, Drehbuchwerkstatt München


Das audience:first storytelling lab ist eine Initiative des Bayerischen Rundfunks und der Drehbuchwerkstatt München, in Kooperation mit der HFF München, dem Seriencamp, der ARD Mediathek und der ARD Audiothek.

WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN FÜR IHRE UNTERSTÜTZUNG!